Über uns
Team
Die Bewohnenden mit ihren individuellen Lebenszielen stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Die Mitarbeitenden im Hertihus unterstützen, wo notwendig und gewünscht und bieten zeitgleich Freiraum für eigenständige Entwicklung.
Unser Team setzt sich aus Mitarbeitenden mit verschiedenen beruflichen Hintergründen zusammen. So vereinen wir verschiedene Perspektiven und können uns gegenseitig bestmöglich ergänzen.
Soldaten und Offiziere fern ihrer Familien brauchen ausserhalb der Kaserne Fürsorge
Hunderte von Soldaten werden nach dem Bau des Waffenplatzes die kleine Stadt Bülach mit ihren rund zweieinhalbtausend Einwohnerinnen und Einwohnern bevölkern. Sie sollen, getrennt von ihren Familien, nicht allein gelassen werden, findet der Evangelische Bezirksverein und beschliesst, ein Wohnheim für Soldaten zu bauen. Dafür kauft er ein Grundstück an der Kasernenstrasse und gibt ein Vorprojekt in Auftrag.
1910 gründet der Vorstand ein Komitee, zusammengesetzt aus ihm, zwei Pfarrherren aus Bülach und Oberglatt, einem Coiffeur und dem Hausvater der Rettungsanstalt Freienstein.
1912 Dem Bau des Soldatenheims wird grünes Licht gegeben und aus dem Initiativ-Komitee entsteht die Genossenschaft «Soldatenheim und Vereinshaus Bülach».
Es gilt einen Ort zu schaffen, der frei von Alkohol und geprägt von christlichen Werten ist
1913 ist das «Soldatenheim und Vereinshaus Bülach» an der Kasernenstrasse bezugsbereit. Heute würde man es wohl als Mehrzweckgebäude bezeichnen. Denn es wird nicht nur von den Militärangehörigen bewohnt und in der Freizeit als Aufenthaltsort genutzt. In seinen Räumen probt auch der Kirchenchor, die Sonntagsschule findet dort statt, Jünglings- und Frauenvereine halten ihre Veranstaltungen ab und die verschiedenen christlichen Vereine treffen sich zu ihren Versammlungen.
1933 soll das Angebot des Soldatenheims erweitert werden. Im Hertihus, das unweit der Kasernenstrasse ist, findet die Genossenschaft die passenden Räume und eröffnet eine Filiale ihres alkoholfreien Soldatenheim-Cafés.
1939 ändert die Genossenschaft ihre Statuten und nennt sich neu «Genossenschaft Alkoholfreies Gemeindehaus und Soldatenheim Bülach».
Das als Filiale gegründete alkoholfreie Café im Hertihus, mausert sich zum Hauptbetrieb
1958 erwirbt die Genossenschaft das Hertihus und verkauft im Gegenzug das Soldatenheim nur wenige Monate später.
1963 geben sich die Hertihus-Besitzer wieder einen neuen Namen und heissen jetzt «Genossenschaft für alkoholfreie Gaststätten».
1964 beschliessen die Genossenschafter, aus dem Hertihus ein Wohnheim zu machen. Es soll ein Übergangs-Daheim für alkoholabhängige und für am Rande der Gesellschaft stehende Männer werden.
1965 wird das zum Wohnheim umgebaute Hertihus eingeweiht. Es bietet Platz für 26 Männer und eine Betreuung, die sich an christlichen Werten orientiert.
Das Hertihus wird zeitgemäss – und bleibt seinen ursprünglichen Werten treu
Ab den 1990er-Jahren wird das Hertihus baulich mehrmals erneuert. Wohnräume werden zu Einzelzimmern umgebaut und das Erdgeschoss wird erweitert und renoviert. Aber auch punkto Führung bewegt sich Einiges: Die Leitung entwickelt ein umfassendes Betriebs- und Betreuungskonzept und definiert ein Hertihus-Leitbild.
2005 nimmt das Hertihus die erste Frau auf. Das Männerheim ist jetzt ein geschlechtsneutrales Wohnheim.
2010 ist die Einführung eines Hertihus-Qualitätsmanagements abgeschlossen. Es trägt nun zwei zertifizierte Qualitätssiegel, das QS-BVS-IV vom Bundesamt für Sozial- und Invalidenversicherung und QS-Qua-The-DA vom Bundesamt für Gesundheit, BAG.
2014 erwirbt die «Genossenschaft Hertihus Bülach» eine zusätzliche Liegenschaft. Das Riegelhaus mit Garten ist nur wenige Gehminuten vom Mutterhaus entfernt. «Frohburg» wird es genannt und bietet Menschen Wohnraum, die ihren Alltag mehrheitlich alleine gestalten können.
2016 gibt die «Genossenschaft Hertihus Bülach» die Betriebsführung des Hertihus an die Heilsarmee ab, bleibt aber Besitzerin der beiden Liegenschaften.
2019 löst sich die Genossenschaft Hertihus Bülach auf und übergibt die Liegenschaften an der Bahnhofstrasse und am Frohburgweg an die Stiftung Heilsarmee.